Bürgermeistergespräch Teil 4 - Verkehr

Veröffentlicht auf von Bürgerliste St. Wolfgang

Prekärer öffentlicher Verkehr
Was ganz klar im Bürgermeistergespräch andiskutiert wurde. Der öffentliche Verkehr in St. Wolfgang ist nicht dazu angetan, das Auto zugunsten anderer Verkehrsformen zurückzunehmen.
Hier ein paar Punkte, die angesprochen wurden.
Das Schiff ist nicht nur aus zeitlichen Gründen, sondern vor allem aus ökonomischen ungeeignet für den Regionalverkehr, weil die Preisgestaltung, keinen Spielraum für Nutzer bietet. Mit kleineren Booten, mit auf die Bevölkerung ausgelegten Schiffsstationen und einem Preis, der leistbar wäre, könnte am See eine klar leistbare und annehmbare Verkehrsverbindung entstehen.
Der Postbus ist zwar lebenswichtig für den Schulverkehr, aber für die Nutzung durch den Bürger und die Bürgerinnen großteils ungeeignet. Er ist zu wenig flexibel und durch die Haltestellenverteilung ineffektiv. Ein regionales (örtliches) Taxiunternehmen (das für die drei Gemeinden am See entwickelt werden könnte, ist flexibel und haltestellenunabhängig, auf Bedarf abrufbar und zum Beispiel mit einem leistbaren Schiffsverkehr zu verknüpfen), könnte durchaus dazu angetan sein, zumindest die zunehmende Verkehrslawine am See einzudämmen. In südlichen Ländern sind Taxisgesellschaften ein Geschäft, auch und gerade wegen der Touristen. Wir haben jahrzehntelang auf den touristischen und einheimischen Individualverkehr gesetzt und vernichten Jahr für Jahr tausende von Euro in ineffiziente Verkehrssysteme.
Die Bahn von Salzburg nach Bad Ischl, wie sie Hannes Peinsteiner verfolgt, unterstützt vom Tourismussektor, ist zwar eine gute Sache, löst aber unser regionales Verkehrsproblem in keinster Weise.
Ein Punkt, der in den Gesprächen angesprochen wurde und durchaus diskutierenswert ist, weil er die Gemeindefinanzen und damit alle Bürger und Bürgerinnen direkt betrifft: Warum saniert die Gemeinde die Straße am Schwarzensee abwärts zur „Lore“ und baut Sanitäranlagen am Parkplatz (Peinsteiner hat davon berichtet)? Es gibt einen Parkplatzpächter und klare Besitzverhältnisse. Die Gemeindebürger und –bürgerinnen sollen eine Sanierung mitbezahlen, aber gleichzeitig nachher eine Parkgebühr von € 1,20 bezahlen. Das kann und darf nicht sein. Wer Profit aus privatem Gelände schlägt, sollte auch Privat für die Infrastruktur zuständig sein. Wer einen Privatparkplatz führt, sollte ihn auch privat sanieren. Das Argument, die Touristen würden sonst im Schlamm waten, ist für mich nicht schlagend. Wer aus dem Tourismus auf privatem Gelände Profit schlägt, soll aus dem Profit auch seine privaten Ausgaben bezahlen.
Alternative wäre: Die Zuschüsse aus der Gemeinde werden an die Zusage gekoppelt, daß Gemeindebürger und –bürgerinnen in Zukunft von der Parkgebühr befreit sind. So könnte ein öffentliches Interesse an einer Mitfinanzierung der Sanierung eines Privatgeländes geltend gemacht werden.

Veröffentlicht in Grundsätzliches

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